„Donald Trump ist der einzige Retter für Krypto“. Dies versuchte der Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei in seiner jüngsten Rede auf der Bitcoin-Konferenz zu vermitteln. Während Kamala Harris und die Demokraten keine starken und konsistenten Ansichten zur Entwicklung von Kryptowährungen haben, verlieren sie die Unterstützung von Krypto-Enthusiasten.

Highlights

Donald Trump strebt an, die Vereinigten Staaten zum globalen Krypto-Zentrum zu machen.
Er hat zudem vorgeschlagen, einen nationalen Bitcoin-„Vorrat" als dauerhaftes Vermögen zu schaffen und den derzeitigen SEC-Vorsitzenden an seinem ersten Tag als Präsident zu entlassen.
Die Haltung von Kamala Harris zur Kryptoindustrie ist derzeit noch unklar, eine Klärung wird jedoch in den kommenden Wochen erwartet.

Trump will die USA zum Bitcoin-Führer machen

In der vergangenen Woche wurde der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump eingeladen, auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville zu sprechen. Die ursprünglich auf eine Dauer von 30 Minuten angesetzte Rede wurde von Trump um etwa 15 Minuten verlängert und dauerte somit insgesamt 45 Minuten. Bei seinem Erscheinen auf der Bühne wurde er mit frenetischem Beifall begrüßt.

In seiner Rede äußerte er sich zur Zukunft von Bitcoin und Kryptowährungen und versprach, die USA im Falle seiner Wahl zu einem weltweit führenden Land für Bitcoin und digitale Währungen zu machen.

„Ich stelle meinen Plan vor, um sicherzustellen, dass die Vereinigten Staaten die Krypto-Hauptstadt des Planeten und die Bitcoin-Supermacht der Welt werden, und wir werden es schaffen. Wenn Kryptowährungen die Zukunft bestimmen, möchte ich, dass sie in den USA gemint, geprägt und hergestellt werden.“

Des Weiteren äußerte er Kritik an der Haltung der gegenwärtigen Regierung Biden und Harris gegenüber Kryptowährungen.

„Unsere Gegner haben einen schwierigen Weg eingeschlagen und halten an altmodischen Methoden fest. Wir gehen den Weg genau in der Mitte ...... Sie versperren dir den Weg.“

Gary Gensler „feuern“ & eine Bitcoin Reserve schaffen

Aber leere Worthülsen reichen nicht aus. Als er konkrete Maßnahmen nannte, erntete er für einen Punkt begeisterten Applaus des gesamten Publikums.

„Am ersten Tag meiner Amtszeit werde ich Gary Gensler entlassen und einen neuen SEC-Vorsitzenden ernennen, der die Auffassung vertritt, dass die Vereinigten Staaten die Zukunft aufbauen sollten, anstatt sie zu blockieren, wie es derzeit der Fall ist. Und Kamala Harris will ihn zum Finanzminister machen; das ist nicht gut“.

Der SEC-Vorsitzende Gary Gensler hat mehrere Maßnahmen ergriffen, die von der Krypto-Community als unfreundlich empfunden werden, darunter die Verschärfung der Strafverfolgung von Kryptowährungsunternehmen, die Einstufung von Kryptowährungen als Wertpapiere und die Ablehnung von Anträgen für Bitcoin-ETFs.

Diese Maßnahmen, die darauf abzielen, Bedenken hinsichtlich Marktmanipulation und Betrug auszuräumen, haben in der Branche Unsicherheit und Besorgnis ausgelöst.

Hier kommt Trump dem Bedürfnis der Community entgegen, einen neuen SEC-Vorsitzenden zu finden, der Krypto gegenüber positiver eingestellt ist.

Obendrein hat Trump vorgeschlagen, eine nationale Bitcoin-"Reserve“ als dauerhafte Anlage zu schaffen. Damit reiht sich Trump in die Riege der Krypto-Befürworter ein und unterstreicht den wachsenden politischen Fokus auf Kryptowährungen.

Nach der Rede fiel der Bitcoin Kurs zunächst, erholte sich jedoch schnell und stieg am 27. Juli um 4 % auf 70.000 US-Dollar, wobei der Höchstkurs in den darauffolgenden Tagen bei 69.908 US-Dollar lag.

Und Trumps Rivalen?

Die Biden Administration und Kryptowährungen

Die Regierung Biden hat mehrere Maßnahmen implementiert, die von der Kryptowährungsbranche als nachteilig erachtet werden. Diese Maßnahmen lassen sich in drei Kategorien einordnen: Regulierungsmaßnahmen, Durchsetzungsmaßnahmen und öffentliche Erklärungen.

Als erstes sei hier die Ernennung von Gary Gensler zum Vorsitzenden der United States Securities and Exchange Commission (SEC) genannt, welche als Signal für eine verstärkte regulatorische Kontrolle gewertet wurde. In der Ära Gensler hat die SEC eine deutlich aggressivere Haltung gegenüber der Regulierung von Kryptowährungen eingenommen. Dabei wurde seitens der Behörde betont, dass die Anleger geschützt und die bestehenden Wertpapiergesetze eingehalten werden müssen.

Am 1. November 2021 publizierte die Behörde einen Bericht, der Empfehlungen für die Regulierung von Stablecoins beinhaltet. Darin wird die Notwendigkeit von Gesetzen zur Bekämpfung von Risiken in Bezug auf die Finanzstabilität, den Verbraucherschutz und die illegale Finanzierung betont. Der Bericht fordert, dass Stablecoin-Emittenten bankähnlichen Vorschriften unterliegen sollten, die später auch als Central Bank Digital Currency (CBDC) bezeichnet werden.

Vier Tage nach der Veröffentlichung des Berichts unterzeichnete Präsident Biden den Infrastructure Investment and Jobs Act. Der Gesetzesentwurf beinhaltet Bestimmungen, welche Krypto Broker dazu verpflichten, Transaktionen an den Internal Revenue Service (IRS) zu melden. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Einhaltung der Steuervorschriften zu verbessern und somit Steuerhinterziehung auf dem Kryptomarkt zu reduzieren. Die extensive Interpretation des Begriffs „Broker“ hat in der Branche jedoch Befürchtungen hinsichtlich potenzieller Auswirkungen auf Entwickler und Miner hervorgerufen.

Im März 2022 erließ Präsident Biden eine Exekutivanordnung, mit der er die Bundesbehörden anwies, sich bei der Entwicklung eines umfassenden Regulierungsrahmens für digitale Vermögenswerte abzustimmen. Der Erlass betonte den Verbraucherschutz, die Finanzstabilität sowie den Kampf gegen illegale Finanzgeschäfte, was auf einen ganzheitlichen Ansatz für die Regulierung von Kryptowährungen hindeutet.

Obgleich sie sich öffentlich für die Allgemeinheit einsetzten, haben die Aussagen von Schlüsselfiguren wie Präsident Biden und Finanzministerin Janet Yellen die Marktwahrnehmung beeinflusst und zur Volatilität auf dem Kryptomarkt beigetragen. Dies verärgerte Krypto-Enthusiasten.

Harris wird nicht so sein wie Biden, oder doch?

Dennoch lässt sich gegenwärtig noch keine valide Aussage darüber treffen, wie Kamala Harris, die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika und demokratische Präsidentschaftskandidatin, zur Kryptowährung steht. Obgleich sie einer Einladung zur Nashville Bitcoin Conference nicht Folge leistete, wird von anonymen Quellen, die ihr nahe stehen, behauptet, dies sei darauf zurückzuführen, dass „Harris nicht viel Zeit hat, sich neu zu definieren“. Die Frage, in welchem Umfang Harris sich in dieser Angelegenheit mit Biden abstimmen will, bleibt indes unbeantwortet.

Unter den Mitgliedern der Demokratischen Partei findet der Kryptomarkt Unterstützung bei einflussreichen Demokraten wie Ritchie Torres und Ro Khanna, während er von anderen, wie Elizabeth Warren, abgelehnt wird.

Kürzlich sollen sich Harris' Berater mit Vertretern der Branche getroffen haben, um die Beziehungen neu zu gestalten. Der Inhalt der Gespräche ist jedoch nicht bekannt. Die Krypto-Branche strebt nach klareren, auf digitale Token zugeschnittenen Vorschriften, welche die strengen Regeln für die Wall Street ersetzen würden.

Die Vergangenheit von Harris als Staatsanwältin sowie die rigide Haltung der Regierung Biden in Bezug auf die Regulierung von Kryptowährungen lassen eine Unterstützung der Branche durch sie fraglich erscheinen. Die finanzielle Potenz der Branche bleibt jedoch ein maßgeblicher Faktor im politischen Prozess. Es ist zu vermuten, dass Harris' Bestreben, die Interessen der Kryptoindustrie zu fördern, eher darauf abzielt, Widerstände zu überwinden, als Stimmen zu gewinnen.

Die Zeit drängt. Es ist zu erwarten, dass Harris ihre Haltung zu Kryptowährungen in den kommenden Wochen verdeutlichen wird.

*Haftungsausschluss: Bitte beachte, dass dieser Artikel keine Anlageberatung darstellt. Die Informationen auf dieser Website dienen ausschließlich Informationszwecken. CoinEx übernimmt keine Haftung für finanzielle Verluste, die durch den Handel mit Kryptowährungen entstehen. Es wird empfohlen, eigene Nachforschungen anzustellen.

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